Grundlagen und Begriffe

In dem Bereich der Bewegtbild-Bearbeitung wird der Anwender mit einer Vielzahl von Begriffen konfrontiert, die sich auf technische Parameter aus dem Feld des Video oder der Animation beziehen.

Animation – Frames und Keyframes

Grundsätzlich ist mit einer Animation die Bewegung einer Figur, eines Objekts im Raum gemeint, der klassische Vertreter ist sicher im Trickfilm zu finden.

Animationen können dabei in zwei Kategorien eingeteilt werden: Einzelbild- und der Keyframe-Animation. Bei einer Einzelbildanimation werden Einzelbilder schnell nacheinander abgespielt, wobei jeder Bewegungsschritt einzeln gezeichnet wird (wieder das Beispiel klassischer Trickfilm). Bei der Keyframe-Animation wird dagegen der Animationsprozess automatisiert, indem Änderungen von Formen, Positionen, Drehungen und Effekten von After Effects berechnet werden. Animationen bestehen dabei aus einem definiertem Anfangs- und Endbild und die Zwischenbilder werden vom Programm berechnet, diese Berechnung bezeichnet man mit Interpolation. Auf welche Art die Zwischenbidler berechnet werden, wird mit der Interpolationsart festgelegt. Mit dem Begriff Keyframes werden die Anfangs- und Endbilder bezeichnet, Frames meint die Zwischenbilder, bzw. die Einzelbilder einer Animation.

Die Geschwindigkeit, mit der die Bilder einer Animation abgespielt werden, wird mit der Framerate festgelegt. Für die unterschiedlichen Normen gelten diese Frameraten:

  • Kino: 24 fps
  • PAL (Fernsehnorm Europa): 25 fps
  • NTSC (Fernsehnorm USA): 30 fps

Auflösung und Format

In der analogen Video- und Fernsehtechnik werden Bilder - im Gegensatz zu der Foto-Bildbearbeitung - nicht in Bildpixel, sondern in Zeilen zerlegt. Die Anzahl der Zeilen legt dabei die Auflösung des Video fest und ist bei der Ausgabe an einem analogen Fernsehgerät relevant. Wird ein analoges Videobild aber an einem Computer ausgegeben, werden die Zeilen wieder in Bildpunkte (Pixel) umgerechnet.

Bei der zeilenweisen Ausgabe an analogen Geräten werden die Bilder in zwei Halbbilder unterteilt und abwechselnd auf den Bildschirm projeziert. Die Geschwindigkeit, mit der beide Halbbilder aueinander geschaltet werden, ist die Bildwechselfrequenz. Je höher die Frequenz ist, desto weniger "flimmert" das Bild. Die Teilung der Bilder sorgt letztlich für ein flüssigeres Sehen, da die Halbbilder schneller hintereinander geschaltet werden - bei einer Bildrate von 25 Bilder/Sekunde wird durch die Teilung mit 50 Halbbildern gearbeitet.

Bei der Produktion von Animationen für die Ausgabe am Computer wird mit Vollbildern gearbeitet, da Computermonitore, Plasmageräte, LCD-Fernseher und Beamer jedes Bild zeilenweise von oben nach unten aufbauen (Progressive Scan) und nicht mit Halbbildern arbeiten.

Das Zeilensprungverfahren findet auch noch Verwendung bei der HDTV-Produktion, um die Kompatibilität für ältere Empfänger zu gewährleisten. HDTV kann aber auch Vollbilder aufzeichnen und senden, Halbbilder sind wohl bald Geschichte.

Die Bildformate im Bewegtbild sind standardisiert und beziehen sich auf die Breite und Höhe des Gesamtbildes. Das Bildformat 4:3 wird als Normalformat oder 1:1,133-Format bezeichnet. Dieses Bildformat wird seit Stummfilmzeiten verwendet und seit einigen Jahren von dem Bildformat 16:9 (Widescreen) abgelöst.

Bei den Bildformaten spielt das Pixelseitenverhältnis: (PAR) eine Rolle, unterschieden wird zwischen quadratischen mit dem Seitenverhältnis 1:1und rechteckigen Pixeln mit dem Seitenverhältnis 1:1,067. Das Seitenverhälnis resultiert aus der Umwandlung von Videodaten von der analgogen in die digitale Welt und umgekehrt. So beträgt das Pixelmaß für PAL 768 x 576 quadratische Bildpunkte im Bildformat 4:3. DV PAL hat dagegen das Pixelmaß 720 x 576 rechteckige Bildpunkte, um auf das Format 4:3 zu kommen.

After Effects erkennt das Pixelseitenverhältnis von Photoshop-Dateien automatisch, die Einstellungen von anderem Import-Material dagegen muss manuell eingestellt werden.

Fernsehnormen

Es gibt verschiedene Standards zur Übertragung von Bildsignalen, die sich unter anderem durch unterschiedliche Anzahl von Zeilen und Bildwechselfrequenz unterscheiden. Für die Übertragung von Farbinformationen haben sich drei Standards etabliert, die regional verbreitet sind, NTSC, PAL, SECAM.

  • NTSC: Nord-, Mittel- und Südamerika, Ostasien
  • PAL: Deutschland, Teile Europas, Afrikas, Asiens und Australien
  • SECAM: Teile Osteuropas und Frankreich

Neben den analogen Fernsehnormen hat sich mit HDTV ein neuerer Standard entwickelt, der mit einer weitaus höheren Auflösung arbeitet. Bei der progressiven Wiedergabe (Vollbilder) wird eine Auflösung von 1280 x 720 px verwendet (720p). Für die Interlace-Wiedergabe (Halbbilder) beträgt die Bildauflösung 1920 x 1080 px (1080i). Bei HDTV wird das Bildformat 4:3 nicht mehr verwendet, HDTV arbeitet mit dem 16:9-Format mit einem Bildseitenverhältnis von 1,78:1 und quadratischen Pixeln.

 

Videonormen

Die Videonorm, die unter dem Begriff DV zusammengefasst wird, bezeichnet sowohl das Aufzeichnungs- als auch das Komprimierungsverfahren von Videodaten. Bereits bei der Aufzeichnung werden die Bilddaten komprimiert, um das Datenvolumen bei hoher Qualität gering zu halten, das Komprimierungsverfahren DV25 komprimiert die Bilddaten, bis sie eine kontinuierlichen Datenrate von 25 Mbits/s erreichen. DV-Daten können digital auf Computer übertragen werde, die lokale Speicherung erfolgt auf Band (miniDV-Kassetten).

HDV bezeichnet hochauflösende Videodaten, die mit einer MPEG-2-Komprimierung aufgezeichnet werden. Die Auflösung beträgt 1440 x 1080 Pixel in Halb- oder Vollbildern, mit 24, 25, oder 30fps.

4K2K ist ein digitales HD-Videoformat, das etwa der vierfachen HDTV-Auflösung entspricht.

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